10-Punkte-Agenda: Bildung, Betreuung und Zukunftschancen in der Pandemie sichern
Mit der Umsetzung einer „10-Punkte-Agenda“ für Schulen und Kindertageseinrichtungen in der Corona-Pandemie will das Land Niedersachsen Bildung, Betreuung und Zukunftschancen für junge Menschen sicherstellen. Das umfangreiche Maßnahmenpaket hat Kultusminister Grant Hendrik Tonne heute (11.02.2021) in Hannover vorgestellt.
„Schule und Kita in der Pandemie zu organisieren war, ist und bleibt eine Herkulesaufgabe. Wie die Schulen, die Kitas und die Kindertagespflege diese Aufgabe seit Monaten lösen, nötigt mir Respekt ab. Dafür bedanke ich mich bei allen Beteiligten in unseren Bildungseinrichtungen. Aber auch bei den Kindern und Jugendlichen und den Eltern bedanke ich mich, denn sie schultern derzeit eine große Last. Wir haben die letzten Wochen sehr intensiv daran gearbeitet, die Rahmenbedingungen im Bildungsbereich auf die aktuellen Begebenheiten anzupassen. Wir setzen klare Prioritäten und geben mit der 10-Punkte-Agenda bestmögliche Sicherheit und Verlässlichkeit für die kommende Zeit.“
Die 10-Punkte-Agenda sieht folgende Maßnahmen vor:
1. Organisation:
2. Infektionsschutz weiter erhöhen:
3. Freiwilliges Testangebot für Schul- und Kitabeschäftigte:
4. Digitalisierung und Lernen mit digitalen Medien:
5. Distanzlernen – „Homeschooling“:
6. Versetzungen, Prüfungen und Abschlüsse:
7. Umgang mit versäumtem Lernstoff:
8. Schülerinnen und Schüler mit schwierigen Lernbedingungen unterstützen:
9. Kinder und Jugendliche stärken:
10. Entlastung der Grundschulen:
Maßnahmen in Kita und Schule bleiben im Februar bestehen
Drei-Phasen-Perspektivplanung für Kita und Schule
1.) In der laufenden und gegebenenfalls verlängerten Lockdown-Phase soll der derzeitige Stand mit Distanzlernen für die meisten Schülerinnen und Schüler, Wechselunterricht nach Szenario B im Primarbereich, an den Förderschulen Geistige Entwicklung und den Abschlussklassen, sowie geschlossenen Kindertageseinrichtungen plus einer bis zu 50-prozentigen Notbetreuung, beibehalten werden.
2.) Für eine Übergangsphase nach Ende des Lockdowns wird bei verbesserter Infektionslage angestrebt, wieder deutlich mehr Schülerinnen und Schüler in die Schulen zu holen. Es ist vorgesehen, in diesem Zeitraum bis zu den Osterferien, die am 29.03. beginnen, alle Schulen im Wechselunterricht nach Szenario B laufen zu lassen. Damit wären alle Kinder und Jugendlichen im Wechsel im Präsenzunterricht in der Schule vor Ort – in geteilten Klassen, mit Abstand und Maske bis an den Sitzplatz.
3.) Nach den Osterferien soll der inzidenzbasierte Stufenplan im Kita- und Schulbereich gelten. Ziel ist, bei schwachem Infektionsgeschehen so viel Präsenzunterricht wie möglich anzubieten und bei erhöhtem Infektionsgeschehen schnell und konsequent zu reagieren. Basis sind die jeweiligen regionalen Landkreisinzidenzwerte, hier kann entsprechend vor Ort für die Schulen im Kreis verschärft oder gelockert werden. Kommt die Landesinzidenz über 50, wird schärfer durchgegriffen und landesweite Maßnahmen zur Kontaktreduktion werden auch in Kita und Schule umgesetzt.
Der Fahrplan in Kürze:
--> Während des Lockdowns:
o Schule: Primarbereich, Förderschulen GE und Abschlussklassen im Wechselmodell B (Präsenzpflicht aufgehoben), Sek I und Sek II in Szenario C (Notbetreuung);
o Kita geschlossen (Szenario C) mit Notbetreuung bis ca. 50 Prozent
--> Nach Beendigung des Lockdowns bis zu den Osterferien (bei Kitas: bis 11.04.2021):
o Schule: alle im Wechselmodell nach Szenario B;
o Kita: Szenario B (Feste separate Gruppen)
--> Ab 12.04.2021 (nach den Osterferien): Übergang in inzidenzbasierten Stufenplan
Stufe 1 und 2 (Inzidenzwert 0 bis 25):
o Schulen in Szenario A mit Präsenzunterricht für alle;
o Kitas im Regelbetrieb nach Szenario A - bei Betroffenheit Szenario B mit festen separaten Gruppen
Stufe 3 (Inzidenzwert 25 bis 50):
o Schulen weiterhin in Szenario A mit Präsenz für alle; Verfügt das Gesundheitsamt Schutzmaßnahmen, geht die Schule für 4 Wochen ins Wechselmodell nach Szenario B (inkl. Notbetreuung);
o Kita weiterhin im Regelbetrieb nach Szenario A, bei Betroffenheit Szenario B mit festen separaten Gruppen
Stufe 4 (Inzidenzwert 50 bis 100):
o Schulen im Wechselmodell nach Szenario B mit geteilten Gruppen, bei Betroffenheit für 2 Wochen Wechsel in Distanzunterricht nach Szenario C (mit Notbetreuung in der Schule);
o Kita in Szenario B (Betreuung in festen Gruppen und Räumen, keine Durchmischung)
Stufe 5 (Inzidenzwert 100 bis 200):
o Schulen: Primarbereich und Abschlussklassen in Szenario B (Wechselmodell), bei „Betroffenheit“ Übergang in Szenario C für 2 Wochen; Sek I und Sek II sowie BBS-Bereich in Szenario C (Distanzlernen);
o Kitas bleiben geschlossen (Szenario C) bei Notbetreuungsangeboten bis zu 50 % der Normalgröße.
Stufe 6 (Inzidenz über 200 bzw. R-Wert Faktor 1,2):
o Schulen bleiben geschlossen (Distanzlernen nach Szenario C), Notbetreuung bis zu 30 Prozent der Schülerschaft möglich;
o Kitas bleiben geschlossen, Notbetreuung auf 30 Prozent der Regelgruppengröße beschränkt.
Kultusminister Grant Hendrik Tonne:
„Mit drei Phasen geben wir so viel Transparenz und Verlässlichkeit wie derzeit möglich. Wir bieten Kitas und Schulen, Lehrkräften, Kindern und Eltern damit klare Perspektiven. Es bleibt aber immer eine Restunwägbarkeit aufgrund der Dynamik in der Pandemie. Letzten Endes bleibt auch die gemeinsame Lagebeurteilung durch Bund und Länder entscheidend.
Die Lockdownphase ist schmerzhaft, aber notwendig. Wir lassen die Schulen bewusst einen Spalt weit offen für die Jüngsten und die mit Abschlussprüfungen.
Das Szenario B hat sich bewährt, um den Schülerinnen und Schülern Struktur, soziale Kontakte und gemeinsamen Unterricht in kleinen Lerngruppen zu ermöglichen. Für eine Übergangsphase nach dem Lockdown ist das genau das richtige Modell bis Ostern, um einen sicheren und schülergerechten Übergang zu gewährleisten.
Nach Ostern sagen wir in dem Stufenplan glasklar, wer wann in die Kita und die Schule gehen kann. Wir machen transparent, unter welchen Voraussetzungen Öffnungen oder Verschärfungen erfolgen werden. Das gibt Kitas, Schulen, Schul- und Kita- Trägern, Eltern und unter dem Strich den Kindern und Jugendlichen Verlässlichkeit. Die Leitlinie ist: Bildung und Betreuung hat Priorität. Es gilt, so viel Präsenzunterricht und Betreuung wie möglich bei maximalem Gesundheitsschutz!“
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