Vom Radieschen zum Konzept

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Die Geschichte des KGS-Ackers begann bereits im Frühjahr 2022, als ich meiner Forscherklasse ein mögliches Projekt zum Thema „nachhaltige Landwirtschaft an der Schule“ vorstellte. Die allermeisten waren begeistert. Sie suchten nun nach einem geeigneten Platz, um unseren Miniacker bewirtschaften zu können, ohne dass dieser Opfer von Vandalismus wird. Leider gestaltete sich das als eine große Hürde und weder brach liegendes Land, noch der Platz hinter der Kirche, noch unser eigener Schulgarten bot die notwendigen Bedingungen. Damit wir dennoch mit dem Anpflanzen beginnen konnten, spendierte Herr Drewke Einkaufskörbe, in denen wir Salat, Bohnen, Tomaten und Radieschen anpflanzten und auf dem Dach des O-Traktes gedeihen ließen. Leider mehr schlecht als Recht, denn alle Pflanzen sind wegen der großen Hitze eingegangen. Und eine Ackerfläche hatten wir auch noch nicht. Das Projekt schien zu scheitern, bis...

Foto: Ein Stück Radieschen als Start für ein wunderbares Projekt (Juni 2022). Jessica Besener, Marwa El Kodri, Emma Schulze (v.l.)...an einem sonnigen Forschertag einer meiner Schülerinnen laut rief: “ Ein Radieschen, wir haben ein Radieschen!“ Wir freuten uns so sehr über unseren ersten (und einzigen) Erfolg seit Monaten. Schnell holten wir ein Messer und teilten unser Radieschen kameradschaftlich in etwa acht Stücke und verzehrten es feierlich.

Und wie es so sein sollte, erhielt ich nur ein paar Tage später einen Anruf vom Kleingartenverein Heimatfrieden e.V., bei denen ich mich „auf gut Glück“ um einen Kleingarten für unsere KGS beworben habe.

Begeistert von unserer Idee, mit SchülerInnen einen Garten mit Obst und Gemüse zu bewirtschaften, bot mir der Vorstandsvorsitzende eine Parzelle an, die ich als bald mit einigen meiner ForscherInnen besichtigte. Noch vor den Sommerferien konnten wir in Absprache mit der didaktischen Leiterin der KGS, Frau Gröne und der Schulleiterin, Frau Heidrich, Kontakt zum Förderverein aufnehmen. Dieser hat sich dazu bereit erklärt die Pacht und die aufkommenden Nebenkosten für den Kleingarten zu übernehmen.


Im Sommer 2022Für die Unterstützung vom Förderverein und den Rückhalt der Schulleitung sind wir sehr dankbar und konnten sogar professionelle Unterstützung für uns gewinnen. Die "Gemüse-Ackerdemie" wird unsere Schule in den kommenden vier Jahren bei der Umsetzung und beim Gelingen unseres Projekts begleiten.

Wir haben bereits eine Fläche für zwei Forscherklassen á sieben Beeten gemulcht und die Beete abgesteckt. Bald kommt unser Ackercoach zur ersten Pflanzung mit unseren jüngsten ForscherInnen des 5. Jahrgangs, bald darauf kommt die zweite Pflanzung mit der anderen Forscherklasse. Im September erfolgt dann die Nachsaat.

Wir freuen uns sehr, wenn wir unser erstes Obst und Gemüse ernten, zubereiten und verzehren können! Außerdem möchten wir den Kleingarten nicht nur als Lernort nutzen, der konzeptionell an die Forscherklassen und andere Fachunterrichte geknüpft ist. Unser Ziel ist es einen Begegnungsort für die Schulgemeinschaft zu schaffen, wo Klassenfeste, Dienstbesprechungen, Gespräche mit Eltern- und SchülerInnen stattfinden können.

 

Sandra Hoffmeister

 

Der Anfang ist gemacht-wenn alle an einem Strick ziehen: Herbst 2022. Gemeinsames Fällen eines Baumes. Februar 2023: Rashed aus der 7Gc schneidet die Obstbäume. März 2023: Die ersten Beete werden von Hand mit feinstem Pferdemist gemulcht. Eine Gemeinschaftsaktion, bei der Lehrkörper und Mitarbeiterinnen der KGS an mehreren Nachmittagen fleißig unterstützt haben.
     

Der Förderverein hat zusammen mit der Sparkasse Hannover das Projekt mit 512,- € unterstützt.